Online-Petition der Hebammen erfährt breite Unterstützung

Donnerstag 20. Mai 2010 von Markus Neugebauer

UWG sieht wohnortsnahe Geburtenhilfe gefährdet / Versicherungsprämien enorm erhöht

BARSINGHAUSEN  (ta).   Die freiberuflichen und angestellten Hebammen sehen ihren Berufsstand in akuter Gefahr. Seit Anfang Mai läuft eine Online-Petition, durch die erreicht werden soll,dass sich der Bundestag mit der Einnahmen- und Ausgabensituation der Ammen beschäftigt. Hintergrund ist ein erneuter Anstieg der Versicherungsprämien um 65 Prozent, nachdem diese bereits 2008 um 80 Prozent angehoben wurden. Auf Einladung der Unabhängigen WählerGemeinschaft Barsinghausen und der KinderInteressenGemeinschaft (KIG) schilderten Sindy Kutscher, Hebamme aus Barsinghausen, und die zweite Vorsitzende des Hebammenverbandes Niedersachsen, Brigitte Salisch, die Probleme des eigenen Verdienstes. „Man hat uns im Regen stehen lassen“, sagte Salisch. „Der Anstieg der Versicherungsgelder wird mit den Behandlungskosten gerechtfertigt, wohingegen wir um jeden Cent kämpfen müssen. Der Gesetzgeber müsste den Fortbestand des Hebammentums gewährleisten, aber uns fehlt die Lobby.“     Am 5. Mai habe der Deutsche Hebammenverband (DHV) deshalb die Unterschriftensammlung für die Petition gestartet. Inzwischen habe man mit 67.000 Stimmen die nötige 50.000-Marke bereits deutlich übertroffen.     Die Aktion werde aber weiter fortgesetzt, um mit mindestens 150.000 Unterschriften ein Volksbegehren zu initiieren, so Salisch. In Ihrem konkreten Fall würden sich die Kosten für die Haftpflicht auf rund 3686 Euro pro Jahr belaufen, rechnet Sindy Kutscher vor. Somit würde sich das bestehende Verdienstproblem noch verschärfen.     Unterstützung für ihr Anliegen würden die Hebammen auch durch die Gleichstellungsbeauftragten in der ganzen Republik erhalten, informierte Salisch. Pamela und Andreas Hungerland von der KIG wiesen darauf hin, dass so mancher Arbeitnehmer für einen solchen Realstundenlohn kaum einen Finger bewegen würde. „Hebammen vor Ort sind unverzichtbar, weil das Recht der Frauen auf eine persönliche Unterstützung bei der Geburt nicht noch weiter beschnitten werden darf und weil eine zeitnahe Versorgung in akuten Situationen oder bei Unsicherheiten der Schwangeren gewährleistet bleiben muss“, betonten beide. Das Problem müsse verstärkt publik gemacht werden, ergänzte der Vorsitzende der UWG, Markus Neugebauer.     Betroffen seien auch die angestellten Ammen, da auch diese von ihrem Gehalt eine eigene Haftpflichtversicherung abschließen müssten. Dies sei dadurch zu erklären, dass die Klinikträger mit zu geringen Deckungssummen versichern würden. Trete ein Personalabbau ein, steige das Haftungsrisiko, weil Hebammen mehrere Geburten gleichzeitig betreuen müssten. Die Zentralisierung der Geburtshilfen in den Kranken- und Geburtshäusern brauche dringend ein Gegengewicht durch eine wohnortsnahe Versorgung der Schwangeren, so Neugebauer.    Weitere Informationen sowie die Beteiligung an der Online-Petition sind unter www.hebammen-fuerdeutschland.de und www.hebammen-nrw.de/cms/index.phpmöglich.

Pamela Hungerland von der KinderInteressenGemeinschaft (v.li.), Hebamme Sindy Kutscher, die zweite Vorsitzende des Hebammenverbandes Niedersachsen, Brigitte Salisch, sowie UWG-Chef Markus Neugebauer sehen den Berufsstand der Hebammen in Gefahr.    V.i.S.d.P.   Quelle: Deister Aktuell vom 19.05.2010 Text und Bild von Redakteur Stefan Tatge. 

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