Samstag 16. Juli 2011 von Markus Neugebauer
Grüne kritisieren die aktuelle Politik von CDU und FDP / Wählergemeinschaft appelliert an die Sozieldemokraten
BARSINGHAUSEN (ta). Die Unabhängige WählerGemeinschaft Barsinghausen (UWG) hat sich schriftlich mit einem dringenden Appell an den SPD-Landtagsabgeordneten Heinrich Aller, gewandt. Dieser solle sich bei der Genehmigungsbehörde dafür einsetzen, dass die geplanten Massenmastanlagen in Groß Munzel und Dedensen nicht gebaut werden.
Die Zukunft gehöre der überschaubaren ökologischen und biologischen Tierhaltung, so die UWG-Vorsitzenden, Markus Neugebauer und Eva Runge. Es sei wissenschaftlich nachweisbar, dass derartige Anlagen im großen Umfang umweltschädigende Giftstoffe sowie Keime und Viren freisetzten, welche wiederum ein erhebliches gesundheitliches Risiko darstellten. Die UWG lehne ferner die „systematische Tierquälerei“ ab und befürchte, dass Giftstoffe über das Ausbringen auf den Feldern in das Trinkwasser gelangen könnten. Ein weiterer Kritikpunkt sei eine Gefährdung des Landschaftsbildes, durch die die touristische Qualität Barsinghausens in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Heinrich Aller antwortete, dass es den Kritikern der industrialisierten Landwirtschaft zu verdanken sei, dass sowohl die Politik als auch die Konsumenten positiv reagierten. Informationsveranstaltungen, wie im Werk „Forst Esloh“ und im Haus der Vereine hätten erneut die ablehnende Haltung vieler Bürger gegenüber der Errichtung von Mastanlagen verdeutlicht. Umso wichtiger sei, dass bei den anstehenden Genehmigungsverfahren alle Möglichkeiten ausgeschöpft würden, um Schaden von Mensch, Tier und Umwelt abzuwenden, so Aller. Unterdessen kritisierte Helmut Freitag vom Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen die schwarz-gelbe Mehrheit in Barsinghausen für den Umgang mit der brisanten Thematik. Die ablehnende Haltung von CDU und FDP gegenüber einer Resolution der Grünen für mehr kommunale Handlungsmöglichkeiten bei der Ansiedlung von Stallbauten zeige, dass auch in der Deisterstadt keine Unterstützung für die Neuausrichtung der Agrarpolitik des niedersächsischen Landwirtschaftsministers vorhanden sei. Insbesondere von Seiten der FDP würden einseitig Positionen für eine industrielle Massentierhaltung vertreten, so Freitag. Auch auf Landesebene wehrten sich die „Stallbauhardliner“ von CDU und FDP mit Händen und Füßen gegen eine von Ministerpräsident David McAllister angekündigten Einschränkung von großgewerblichen Tierhaltungen. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen, Christian Meyer, kündigte an, die Abschaffung des Bauprivilegs für „Tierfabriken“ zum Thema machen zu wollen. Gleiches gelte für eine Petition der Gemeinde Wennigsen, die sich gegen die Privilegierung von gewerblichen Massentierhaltungsanlagen im Außenbereich wende, allerdings von den Fraktionen von CDU und FDP abgelehnt worden sei. V.i.S.d.P. Quelle: Deister Aktuell vom 13.Juli 2011, Bericht Redakteur Stefan Tatge.
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Kategorie: Allgemeines | Kommentare deaktiviert für Massentierhaltung bleibt ein rotes Tuch