Donnerstag 1. November 2012 von admin
Podiumsdiskussion dient als Schaulauf für den ersten Stadtrat
Barsinghausen. Leider schon vor Wochen ließ der FDP Vorsitzende Bernhard Klockow durchsickern, dass er den ersten Stadtrat Marc Lahmann gern als Nachfolger für den leider verstorbenen Bürgermeister Walter Zieseniß hätte.
So war zu erwarten, dass die Moderation in genau diese Richtung laufen würde. Viel zu durchsichtig waren die auf den gewünschten Kandidaten maßgeschneiderten Fragen. Herr Klockow ließ es sich dann auch nicht nehmen, Antworten des gewünschten Kandidaten näher auszuführen oder zu erläutern. Es sollte halt passen.
Dass zu dem auch die eingeladenen Mitbürger gebeten wurden, nur themenbezogen zu fragen, ist bedauerlich. So ging es nahezu den gesamten Abend um Verwaltungs-/ Personalführungs- und Wirtschaftskompetenz.
Vor dem Hintergrund der Klientelinteressen ist die Suche nach einem Verwaltungsmanager nachvollziehbar.
Ist das aber auch schon alles was ein Bürgermeisterkandidat mitbringen muss? Wo waren die Fragen nach der persönlichen Eignung? Sind diese Fragen nicht genau so wichtig, wenn nicht sogar wichtiger?
So wurden keine Fragen gestellt, die dem Bürger im Saal hätten signalisieren können, welcher Kandidat am meisten Bürgernähe und Transparenz bietet. Es gab folglich kaum Antworten, die dem Bürger Vertrauen und Interessevertretung vermitteln.
Wir meinen Barsinghausen braucht einen integeren Bürgermeister, wie Herrn Reich, keinen erbarmungslosen „es liegt mir am Herzen Sparer“ oder „Vorschriftenhengst“.
Leider hat sich wieder einmal mehr gezeigt, dass die etablierten Parteien Ihren Monarchenanspruch im Vordergrund sehen. Da ist ein Herr Reich natürlich ein unbequemer Mitbewerber, den man irgendwie versuchen muss los zu werden.
Das Drängen einiger Parteien im Vorfeld, Herrn Reich um einen Kandidaturverzicht zu bewegen, der u.a. „Stimmen klaue“ spricht Bände. So manch ein Politiker ist darüber verschnupft, das Herr Reich dies öffentlich gemacht hat! Wir finden das gut, denn Transparenz fängt am Anfang an.
Liebe Parteien und Verbände, veranstalten Sie bitte Podiumsdiskussionen ohne vorgefertigte Meinungen und bei denen die Kandidaten nicht unterbrochen werden, weil man sie fürchtet sondern solche, bei denen der Bürger allumfassend informiert wird.
Dem Bürger muss die Gelegenheit gegeben die Motivation und die Persönlichkeit und damit den wahren Charakter der Kandidaten kennen zu lernen. Denn Bürgermeister-Sein bedeutet auch Dienstleister und Zuhörer des Bürgers zu sein und nicht nur Verwalter. Der Bürger will sich gehört und Verstanden wissen, er erwartet keine Wunder, aber er hat ein Recht darauf auf einen Bürgermeister zu treffen, der ihm Entscheidungen erklärt, der Ideen mitbringt und den Mut hat neue Wege zu gehen und ausgetretene Pfade zu verlassen.
Nur so kann das Parteiengeklüngel bis ins höchste Amt endlich beendet werden und Barsinghausen vorwärts gebracht werden.
Dieses mal hat Barsinghausen das Glück, dass mit Herrn Reich ein parteiloser Bürger bereit ist zu sagen, „Ja, ich traue mir zu Bürgermeister zu sein, ich kandidiere!“
Wie gut so etwas einer Kommune tun kann, hat uns die Gemeinde Wennigsen gezeigt. Übrigens 44% der Gemeinden in Deutschland werden mittlerweile von Parteilosen Bürgermeistern geleitet, mit Erfolg! V.i.S.d.P.
Markus Neugebauer
Kategorie: Aktuelles, UWG-Ratsfraktion | Kommentare deaktiviert für FDP sucht leider nur einen Verwalter