Wählergemeinschaft ist mit Kommunalpolitikern unzufrieden – und will 2011 selbst in den Rat.

Aus Ärger über die Arbeit im Rat hat sich in Barsinghausen eine Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) gebildet – 2011 will sie in den Rat.

BARSINGHAUSEN.  Ärmel hochkrempeln statt gefrustet wegzulaufen: Zwei Jahre nach der Kommunalwahl sagen engagierte Barsinghäuser als Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) den etablierten Ratsparteien den Kampf an – weil sie mit deren Leistung unzufrieden sind.     Der Vorwurf: „Ansiedlungs- und Sanierungspolitik stehen sozialer Verantwortungslosigkeit gegenüber“, sagt der UWG-Vorsitzende Markus Neugebauer (41). In den Fokus der Kritik ist vor allem die Gruppe CDU/FDP gerückt, die seit der Kommunalwahl 2006 die Ratsmehrheit hat. Ausgerechnet jene Parteien, die die Unabhängige 2006 toleriert hatten. Die UWG war nicht angetreten, weil sie einem Politikwechsel in Barsinghausen nicht im Weg stehen wollte. Der Wechsel klappte, doch jetzt funktioniert nichts mehr im Rathaus – so die UWG.     25 Barsinghäuser haben sich der Gruppierung bereits angeschlossen. Da die UWG kein Ratsmandat besitzt, nimmt sie als Zuhörer an den Ausschuss- und Ratssitzungen teil und meldet sich dort in der „Bürgerfragestunde“ zu Wort. Zum Beispiel beim Thema Krippenplätze oder bei der geplanten Ansiedlung von Kaufland.     Die etablierten Parteien bleiben gelassen – noch. „Wir nehmen alle Bürger, die ihre Meinung äußern, sehr ernst. Dazu gehört auch die UWG“, sagt CDU-Fraktionschef Karl-Heinz Neddermeier. SPD-Fraktionschefin Kerstin Beckmann sieht in dem Engagement keine Kritik an der Arbeit der eigenen Partei. Und: „Jede Möglichkeit, sich konstruktiv zu Wort zu melden, ist gut.“     Bei der Kommunalwahl 2011 will die UWG antreten – und mindestens vier Mandate holen. So viele Ratssitze haben aktuell FDP und Grüne.

Quelle: Neue Presse Region Hannover vom 15. Juli 2008, Bericht von Redakteur Herr Andreas Voigt. V.i.S.d.P.