Hebammen hoffen auf Petition

Samstag 15. Mai 2010 von Markus Neugebauer

Höhere Versicherungstarife bedrohen Existenz – Protest auch im Calenberger Land

Auch Hebammen aus dem Calenberger Land wehren sich gegen schlechte Bezahlung und die drastische Erhöhung ihrer Versicherungsprämien. Sie sehen ihren Berufsstand gefährdet und sammeln bundesweit Unterschriften, damit sich der Bundestag mit der drohenden Versorgungslücke befassen muss.  

Die Freien Wähler in Barsinghausen unterstützen die Petition (von links): Brigitte Salisch, stellvertretende Vorsitzende des Hebammenverbandes Niedersachsen, UWG Vorsitzender Markus Neugebauer und Hebamme Sindy Kutscher.  Foto:J.Krebs

VON JENNIFER KREBS

BARSINGHAUSEN.   Sindy Kutscher arbeitet seit sieben Jahren freiberuflich als Hebamme. Auch die Geburtshelferin aus Barsinghausen sieht sich durch die Entwicklung in ihrer Existenz bedroht. „Die Kosten sind viel zu hoch, was immer mehr Kollegen zur Aufgabe zwingt“, sagt die 28-Jährige. Kutscher und ihren Kolleginnen aus dem Calenberger Land ist es wichtig, eine breite Öffentlichkeit für die Problematik zu schaffen. Sie haben Unterstützung bei der Unabhängigen WählerGemeinschaft (UWG) gefunden.        Grund für die dramatische Verschlechterung der Situation sind die hohen Haftpflichtprämien, die freiberufliche Hebammen ab dem 1. Juli zahlen müssen: 3689 Euro kostet die Versicherung gegen Schadensersatzansprüche dann pro Jahr. 2007 betrugen die Kosten 1218 Euro nicht einmal ein Drittel davon.        Gegenübergestellt: Im Durchschnitt verdienen freiberufliche Hebammen netto 7,50 Euro pro Stunde. Für eine Geburt, die eine Hebamme im Krankenhaus begleitet, gibt es ein Bruttohonorar von 224,40 Euro. „Allein um auf plus/minus null zu kommen, muss eine Hebamme 18 Geburten im Jahr betreuen“, sagt Kutscher. Aus Gesprächen weiß sie, dass viele ihrer Kolleginnen darüber nachdenken, ihr Angebot einzuschränken und die Geburtshilfe aufzugeben, weil es sich für sie nicht rechnet.      Der Deutsche Hebammenverband hat eine Unterschriftenaktion initiiert, damit sich der Petitionsausschuss des Bundestags in einer öffentlichen Sitzung mit der drohenden Versorgungslücke befassen muss. Die Petition haben bereits mehr als 80 000 Menschen gezeichnet, vor allem im Internet. 50 000 hätten gereicht. Bis Ende Mai wollen die Hebammen weiter Unterschriften sammeln. V.i.S.d.P.    Quelle: Calenberger Zeitung vom 15.05.2010, Bericht und Foto von Redakteurin Jennifer Krebs. 

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Kategorie: Allgemeines | Kommentare deaktiviert für Hebammen hoffen auf Petition

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