Original-Erklärung von Oliver Reich an die Calenberger Zeitung

Liebe Wählerinnen und Wähler, am 11.09.2016 fand die Gemeinderatswahl in Barsinghausen statt. Die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG), für die ich angetreten bin, hat einen erfreulichen Zuwachs von 4,0 auf 5,5% im Wahlbereich 2 verzeichnet. Im Wahlbereich 1, in dem ich angetreten bin, haben wir uns von 4,4% auf 7,1% der abgegebenen Stimmen gesteigert. Das ist der stärkste Zuwachs aller im Rat vertretenen Gruppierungen, die nicht erstmals angetreten sind, also ein echter Vertrauensbeweis. 371 Stimmen wurden für mich persönlich abgegeben, für die ich mich besonders bedanke. In der Vorbereitung auf die Wahl hat die UWG die begründete und realistische Erwartung gehabt, mindestens 3 Mandate zu erreichen, es sind leider, wie zuvor auch, nur 2 geworden, trotz der deutlichen Steigerung des Stimmenanteils. Es fehlten nur wenige Stimmen zu einem weiteren Ratsmandat. Mit 2 Mandatsträgern im Rat vertreten zu sein, bedeutet für das einzelne Ratsmitglied eine erhebliche Arbeitsbelastung, da Ratsversammlungen und Ausschusssitzungen von nur 2 Personen wahrgenommen und auch vorbereitet werden müssen. Hinzu kommt die Arbeit des Fraktionsvorsitzenden, der den Austausch zwischen anderen Fraktionen, der Stadtverwaltung und der Öffentlichkeit herstellt und koordinierende Aufgaben innerhalb der Fraktion leistet. Sofern man weder Pensionär, noch im öffentlichen Dienst mit großzügigem Freistellungsanspruch tätig ist, fällt es neben einer normalen Beschäftigung schwer, die Belastung eines Ratsmandats stemmen zu können, insbesondere als Selbständiger. Leider entwickeln sich unsere Kommunalparlamente zu einem „Senioren- und Beamtenverein“, was an teilweise weltfremden Debatten zu erkennen ist. Parlamente bilden dadurch keinen Querschnitt der Gesellschaft mehr. Möglicherweise ist dies auch ein Grund dafür, dass sich Politik von den Bürgern entfernt und „Alternativen“ gesucht werden. Im Vorfeld der Wahl hatte ich mit der UWG vereinbart, auf meine Berufstätigkeit Rücksicht zu nehmen, basierend auf 3 Ratssitzen. Weil sich nach dem Wahlergebnis aber abzeichnet, dass ich auch den Fraktionsvorsitz übernehmen müsste, habe ich nach reiflicher Überlegung entschieden, das Mandat abzulehnen, da ich diesen Aufwand nicht betreiben kann! Ich bitte Sie als Wählerinnen und Wähler daher um Verständnis, Sie im Rat Barsinghausens nicht persönlich vertreten zu können. Ihre Stimme bleibt aber meinem Nachrücker bei der UWG erhalten. Barsinghausen, den 12.09.2016 Oliver Reich

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