Offener Brief der UWG an Herrn Bischoff vom Seniorenrat

Samstag 17. September 2016 von Markus Neugebauer

Sehr geehrter Herr Bischoff,
leider macht es Ihr Leserbrief notwendig, dass ich nun offiziell darauf reagieren muss.
Herr Reich hat in erster Linie eine persönliche Entscheidung getroffen, die man respektieren muss und sollte.
Herr Reich hat im Nachklang seiner Entscheidung einfach versucht, deutlich zu machen, welche Bevölkerungsgruppen eben eher Vorteile haben ein kommunalpolitisches Mandat wahrzunehmen. Wenn Sie jetzt von „Entsetzen“ sprechen, muss ich vermuten, dass Sie die Originalausführung von Herrn Reich womöglich gar nicht kennen.
Vielleicht hätten Sie, als Vertreter des Seniorenrates, zuerst das persönliche Gespräch suchen sollen und dann öffentlich reagieren.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass sich die UWG in der noch laufenden Ratsperiode sehr fürsorglich vor allem für ältere Mitbürger/Innen eingesetzt hat. Insgesamt waren es bisher 101 Hausbesuche in 5 Jahren. Meistens ging es dabei um Probleme mit der Verwaltung, die sich in den meisten Fällen schnell aufgeklärt haben. Dabei fiel immer wieder auf, dass der Seniorenrat für die Masse der älteren Mitbürger kaum erreichbar ist!!
Ich denke, schon allein aus diesen Gründen ist die Aussage in Ihrem Brief nicht repräsentativ.
An der Stelle sei zudem angemerkt, Sie als Vertreter des Seniorenrates haben mit mir persönlich im Vorfeld der Kommunalwahl gemeinsam telefonisch einen Besprechungstermin für den 23. Mai 2016 um 18.00 Uhr abgestimmt, zu dem Sie dann einfach nicht erschienen sind.
Ja, Sie hielten es noch nicht einmal für nötig, den Termin kurzfristig abzusagen. Dies wäre eine Anstandsgeste gewesen, die ich in Ihrer Stellung einfach voraussetze.
Stattdessen haben Sie an diesem Abend vier Berufstätige bzw. beruflich selbständige Bürger versetzt, die sich für ihre Stadt ehrenamtlich einsetzen und diese Zeit für die Belange der Seniorinnen und Senioren eingeplant hatten. Auch da hätten wir durchaus ähnlich mit einem offenen Brief reagieren können. Das taten wir trotz Verärgerung aber nicht, sondern ich habe stellvertretend für die Anwesenden ersteinmal das persönliche Gespräch gesucht, in dem Sie dann noch behaupteten, wir hätten diesen Termin nicht bestätigt. Verzeihung, aber das ist Blödsinn; denn wir hatten besprochen, dass, sollte es Verhinderungsgründe geben, wechselseitig Kontakt aufgenommen würde. Am Ende räumten Sie dann ein, es schlichtweg vergessen zu haben.
Nun, für uns liegt jetzt die Vermutung nahe, dass der Seniorenrat womöglich nicht unparteilich handelt!
Wir, die UWG, die Sie lediglich als „Gruppe“ bezeichnet haben, lassen es nicht gelten, dass wie Sie ausführen, wir jetzt eine Menge Anstrengungen unternehmen müssen, um das Vertrauen zurückzugewinnen. Als Sprecher der Senioren müssen Sie zunächst einmal ein verlässlicher Gesprächspartner sein. Die UWG hat sich immer um Senioren/Innen gekümmert und wird das auch weiterhin so tun.
In persönlichen Gesprächen in der vergangenen Woche haben wir von einer Vielzahl von Barsinghäuser Bürgern erfahren, dass sie die Entscheidung von Herrn Reich nachvollziehen können. Mancher merkte an, dass es vielleicht ungeschickt war, so zeitnah diese Erklärung abzugeben. Viel mehr, so wurde wiederholt vorgeschlagen, hätte er bis Anfang des nächsten Jahres warten sollen und erst dann diese Erklärung abgeben sollen; immer im Hinblick darauf, dass die Politische Karriere keinen Schaden nimmt. Das ist Politik! Herr Reich, ebenso wie die UWG stehen aber für Transparenz und für Ehrlichkeit! Es wurde in der Vergangenheit immer zuviel gelogen, gekungelt und Spielchen gespielt. Wir sind offen und ehrlich und treffen auch unpopulistische Entscheidungen. Mag sein, dass deshalb soviele nicht damit zurecht kommen, weil sie es in politischer Sicht einfach nicht gewohnt sind.
Wir hoffen, dass die Debatte um die Entscheidung endlich abreißt, damit sich das politische Barsinghausen endlich um die ernsthaften Aufgaben und Probleme dieser Stadt kümmern kann.
Wer sich gerne weiterhin darüber auslassen will, der soll dies bitte tun; aber auch verstehen, dass die UWG keine weitere Stellung dazu beziehen kann. Es ist alles gesagt und nun ist es an der Zeit endlich wieder Politik vor Ort zu gestalten und Schlammschlachten von denen austragen zu lassen, die darauf spezialisiert sind.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Neugebauer
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