Samstag 5. November 2011 von Markus Neugebauer
SPD will umstrittene Regelung zum Winterdienst abändern / UWG wirft der Verwaltung mangelnde Bürgernähe vor
BARSINGHAUSEN (ta). Frau Holle hat es in den letzten zwei Wintern nicht gut gemeint mit der abgewählten CDU/FDP-Koalition. Durch die Neuregelung des Winterdienstes vor eineinhalb Jahren sowie durch das ergiebige Schneeaufkommen hatten sich die Gemüter der Deisterstädter insbesondere in der kalten Jahreszeit mächtig erhitzt. Für richtig Ärger hatte dabei das umfangreiche Verzeichnis von Straßen gesorgt, wo fortan die Hauseigentümer und nicht mehr der städtische Räumdienst für die Säuberung der Straßen zuständig waren. „Diese unzumutbare Verordnung wollen wir abändern“, kündigte der neue Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten, Peter Messing, an. Zur konstituierenden Sitzung des neuen Rates am 10. November werde man einen Antrag einbringen, der eine Räumung aller Straßen durch die Stadt vorsehe. Klar sei aber auch, dass die Bürger nach wie vor für die Säuberung der Gehwege Sorge tragen müssten und dass aufgrund der begrenzten Kapazität an Räumfahrzeugen nicht alle Straßenzüge gleichzeitig von Schnee und Eis befreit werden könnten. „Zudem wollen wir mit diesem Schritt natürlich auch die Sicherheit der Bürger gewährleisten“, so Messing. Zustimmung signalisierte bereits der Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen WählerGemeinschaft, Markus Neugebauer. Dies habe man auf der Fraktionssitzung am Donnerstag so beschlossen. Der Koalitionspartner der SPD, die Bündnisgrünen, wird am kommenden Montag über das Thema beraten und entscheiden. Bis zuletzt waren empörte Anwohner gegen die aktuelle Regelung Sturm gelaufen und hatten sich über unpassierbare Straßen und gefährliche Rutschpartien beschwert. So auch Uwe Brüns aus Egestorf, der sich schon im Januar zusammen mit 45 Anliegern der Rosenstraße schriftlich an Bürgermeister Walter Zieseniß gewandt und darum gebeten hatte, den Straßenzug in den städtischen Winterdienst mit einzubeziehen. Begründet hatte Brüns sein Anliegen mit der Schilderung, dass es sich bei der Rosenstraße um einen vielbefahrenen Zubringer zum Egestorfer Bahnhof handele. Daraus resultierend sei es den Anliegern nicht möglich, eine festgefahrene Schnee- und Eisdecke mit einfachen Geräten, wie Schaufeln und Schneeschiebern, zu räumen, so Brüns. Für Unverständnis habe dann eine Beschlussvorlage im September gesorgt, nach der lediglich ein kleiner Teilabschnitt vom Ulmenweg bis zum Bahnhof berücksichtigt werden sollte. „Da wir bis zum heutigen Tag außer einer Eingangsbestätigung keine Antwort von der Verwaltungsspitze erhalten haben, haben wir uns an die UWG gewandt“, schilderte der enttäuschte Brüns. UWG-Vorsitzender Markus Neugebauer sagte dazu: „Es ist eine Unverschämtheit, dass die Stadtverwaltung von den Steuergeldern der Bürger bezahlt wird und dann noch nicht einmal einen erklärenden Brief rausschicken kann. Wir hoffen, dass das leidige Thema Winterdienst schon bald vom Tisch sein wird.“ V.i.S.d.P. Quelle: Deister Aktuell vom 05.11.2011, Bericht von Redakteur Stefan Tatge
Kategorie: Aktuelles | Kommentare deaktiviert für Die Stadt soll wieder für freie Straßen sorgen